Pusteblumen haben mich schon als Kind fasziniert. Aus einer kraftvollen Löwenzahn-Pflanze, deren Blätter an das Gebiss eines Raubtiers erinnern, entspringt eine satt-gelbe Blüte, die im Verbund mit anderen ganze Wiesen in ein gelbes Meer verwandeln kann. Nach getaner Arbeit dann kommt die Kür: Die gelben Blütenblätter werden nach und nach zu unzähligen Schirmchen, die – vom Wind geblasen – hinausströmen in die weite Welt. Aus jedem Schirmchen kann wieder eine Pusteblume werden.
Genauso ist es mit Träumen und Geschichten. Sie brauchen einen gesunden Nährboden aber genau – wie die Pusteblume den Wind – auch einen Initialfunken, um die Reise anzutreten.
Auch heute noch, wenn ich an einer Pusteblume vorbeikomme, kann ich nicht anders, als sie zu pflücken und mit einem kräftigen Pusten meine Geschichtsideen auf die Reise zu schicken.