Schon als Kind habe ich gern Geschichten erzählt und andere Menschen zum Lachen gebracht. Manchmal auch zum Nachdenken. Mein damaliger Traumberuf: Autorin.
„Autorin? – Das ist doch kein Beruf!“, war die übliche Reaktion. Deshalb habe ich – wie so viele andere Autorinnen – erst einmal etwas „Richtiges“ gelernt.
Als Sprachwissenschaftlerin bin ich irgendwann im Journalismus gelandet. Am liebsten hätte ich nur Porträts über Menschen geschrieben. Oder Kolumnen. Doch davon konnte man nicht leben. Also habe ich – zuletzt als Redaktionsleiterin – brav weitergestrampelt im Hamsterrad. Man kann sich so ein Rad schließlich ganz hübsch möblieren. Ich war zufrieden, aber nicht glücklich.
Irgendwann konnte ich die Sehnsucht nach dem „richtigen Schreiben“ nicht mehr unterdrücken, hatte ständig Bauchschmerzen und das Gefühl, im falschen Leben zu sein. Zum Glück kam die „Seelen-Polizei“ zur richtigen Zeit. Endlich konnte ich mir eingestehen, dass ich nur dann glücklich sein kann, wenn ich schreibe – und zwar „richtig“! Ich kündigte meinen Vollzeitjob und suchte mir einen erfüllenden Brotjob mit humanen Arbeitszeiten. Einen Job, der wenig mit Schreiben zu tun hat. Seitdem kann ich mich in meiner Freizeit mit Muße all den Geschichten widmen, die mir im Kopf herumschwirren.
Ich danke allen Leserinnen und Lesern, die meine Bücher kaufen und mir dadurch ermöglichen, „artgerecht“ und glücklich zu leben. Vielen, lieben Dank! Ich hoffe, ich kann mit meiner Unterhaltungsliteratur etwas zurückgeben.
Eure Mello
Pusteblumen haben mich schon als Kind fasziniert. Aus einer kraftvollen Löwenzahn-Pflanze, deren Blätter an das Gebiss eines Raubtiers erinnern, entspringt eine satt-gelbe Blüte, die im Verbund mit anderen ganze Wiesen in ein gelbes Meer verwandeln kann. Nach getaner Arbeit dann kommt die Kür: Die gelben Blütenblätter werden nach und nach zu unzähligen Schirmchen, die – vom Wind geblasen – hinausströmen in die weite Welt.
Genauso ist es mit Träumen und Geschichten. Sie brauchen einen gesunden Nährboden, doch auch – genau, wie die Pusteblume den Wind – einen Initialfunken, um die Reise anzutreten.
Jedes Mal, wenn ich an einer Pusteblume vorbeikomme, kann ich nicht anders, als sie zu pflücken und mit einem kräftigen Pusten meine Träume auf die Reise zu schicken.
Wer liebt sie nicht, inspirierende Menschen? Sind es doch sie, die uns zeigen, wie es funktioniert, ein Leben in Fülle zu verbringen. Sie machen uns Mut, auf unsere innere Stimme zu hören und unseren Träumen oder Visionen zu folgen. Man muss kein Star sein, um andere zu inspirieren. Manchmal sind es vermeintliche Kleinigkeiten, mit denen uns andere Menschen begeistern. Sie geben uns Denkanstöße, Impulse oder zeigen uns Dinge, die uns berühren und einen Mehrwert für unser Leben darstellen. In meiner Jugend hatte ich das große Glück, eine Freundin zu haben, die mir nicht nur half, meine nicht ganz einfache Kindheit zu überstehen, sondern die mich mit ihrer Lebendigkeit und Neugierde oft inspiriert hat. Danke, Piet. Ohne dich wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin.
Ja, ich gebe es zu: Ich bin verfressen. Ohne Wenn und Aber. Wenn ich irgendwo Knoblauch rieche, folge ich der Geruchsspur wie ein Hund, dem man eine Wurst vor die Nase gebunden hat. Aber was mir mindestens genauso viel Spaß macht wie Essen, ist Kochen. Kochen ist meine Meditation. Manchmal reicht ein Spritzer Olivenöl und der Geruch von angebratenen Zwiebeln, um die hyperaktive ADHSlerin in mir zu erden. Besonders viel Freude bereitet es mir, mit einfachen, aber qualitativ hochwertigen Zutaten ein kleines Festmahl zu bereiten. Am schönsten ist es, wenn ich das Ergebnis mit lieben Menschen teilen kann, die genauso gern essen wie ich.
„Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, hat schon Johann Wolfgang von Goethe festgestellt. Aber wann ist ein Wein schlecht? Wann ist überhaupt etwas schlecht? Meistens dann, wenn es nicht unseren Erwartungen entspricht. Ich bin da eine einfache Haut und sage: „Der Wein ist dann gut, wenn er MIR schmeckt.“ Das hat nicht zwingend etwas mit der Preisklasse zu tun. Ich habe in Italien schon äußerst günstigen, aber geschmacklich phänomenalen Lambrusco getrunken, aber auch schon viel Geld für einen französischen Châteauneuf-du-Pape ausgegeben, den ich nicht mal als Essig für meinen Salat hätte verwenden wollen und der eher den Namen „Châteauneuf de la Migräne“ verdient hätte. Beim Wein ist es wie bei vielen Dingen im Leben: Die Grundzutat muss gut sein und die Veredelung hängt von der Leidenschaft und Liebe ab, die die Produzenten ihrem Produkt zuteilwerden lassen.
Ich bin in der Großstadt aufgewachsen und wusste schon seit Einsetzen meines Bewusstseins: „Ich bin ein Natur-Mensch und will so schnell wie möglich hier raus!“ Als Mädchen suchte ich oft Zuflucht im Auwald der Donau. Jedes Mal, wenn ich als Jugendliche meine Großeltern im Harz besucht habe, war ich täglich viele Stunden im Wald. Der Geruch des Waldbodens, insbesondere von der Sonne aufgeheizt, erfüllt mich auch heute noch mit unendlicher Glückseligkeit. Die Bäume vermitteln mir ein Gefühl von Geborgenheit. Ich bin sehr dankbar, heute in einer Region zu wohnen, in der es einen hohen Waldbestand gibt.
Eine Freundin aus Amerika hat mal zu mir gesagt, ich sei in meiner Kommunikation außergewöhnlich „responsive“ (deutsch: reaktionsschnell), will heißen, ich reagiere sehr schnell auf alles, was mir an Kommunikation entgegengebracht wird, egal, auf welchem Medium. Das liegt nicht nur daran, dass ich extrem ungeduldig bin, mir Warten regelrechte Schmerzen bereitet und ich anderen das Warten auf eine Reaktion ersparen möchte. Ich liebe es ganz grundsätzlich, mit anderen Menschen in den Austausch zu gehen und über alles zu sprechen, was mir gerade in den Sinn kommt. Mit eher wortkargen Menschen tue ich mich deshalb manchmal schwer, überfordere sie mit meiner Ungeduld oder meiner Hartnäckigkeit im Einfordern einer kommunikativen Reaktion. Mittlerweile habe ich gelernt, besser damit umzugehen. Aber umso mehr freut es mich, wenn ich auf Menschen treffe, die ähnlich ticken wie ich und die es einfach lieben, zu kommunizieren.
Warmherzige Menschen sind vor allem eins: großzügig mit ihrer Zuneigung gegenüber anderen. Sie können Freude teilen, empfinden Mitgefühl, wenn es dem Gegenüber nicht gut geht, und zeigen es auch. In der Gegenwart von warmherzigen Menschen, die obendrein in der Lage sind, die Wärme, die sie für das Leben und für ihre Mitmenschen empfinden, durch Gestik, Mimik und Worte zum Ausdruck zu bringen, fühle ich mich pudelwohl. Danke an dieser Stelle an alle Menschen, die bereit sind, emotionale Wärme weiterzugeben.
Ich bin in sehr bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, war weit vor Erreichen meiner Volljährigkeit auf mich gestellt und oft knapp bei Kasse. Einer meiner damals anerzogenen Glaubenssätze war: Man bekommt nichts geschenkt im Leben und wenn doch, dann muss man es irgendwann zurückgeben. Als Jugendliche habe ich mich deshalb oft gewundert, wenn die Eltern mancher Freunde ganz selbstverständlich mein Abendessen oder auch mal die Übernachtung in einer Berghütte bezahlt haben und keinerlei Gegenleistung wollten. Und ich habe mir damals vorgenommen: So will ich auch mal sein! Ich glaube fest daran, dass Großzügigkeit mit Großzügigkeit belohnt wird. Wenn Menschen ohne Kalkül freiwillig etwas geben, geht mir heute noch das Herz auf. Das gilt insbesondere für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und versuchen, die Welt mit ihrem Beitrag ein Stückchen besser zu machen.
Es mag eigenartig klingen, aber ich bin ein großer Fan von Autisten, aus vielerlei Gründen. Was ich besonders an ihnen schätze, ist ihre Ehrlichkeit. Diese muss nicht immer von Vorteil sein, denn durch ihre direkte Art stoßen Autisten andere Menschen nicht selten vor den Kopf. Mein Mann ist auch Autist. Er hat eine Asperger-Spektrumsstörung. Grundsätzlich gilt: Kennst du einen Autisten, kennst du einen. Also nichts mit Schubladen-Denken! Die Ausprägungen bei Menschen im Spektrum sind äußerst unterschiedlich. Mein Mann macht sich zum Beispiel nichts aus Äußerlichkeiten, ist extrem nerdig und macht manche Dinge – allen gesellschaftlich etablierten Gepflogenheiten zum Trotze – aus Prinzip einfach nicht, was mich regelmäßig auf die Palme bringt. Dennoch liebe ich ihn. Für seinen Wahrhaftigkeitsanspruch und vieles mehr. Kurz nach unserem Zusammenkommen habe ich ihm dieses Lied komponiert und mit zwei lieben Kumpels in unserem Proberaum aufgenommen. Es ist nicht perfekt, zeigt aber, hoffe ich, ganz gut, was ich an meinem Mann bzw. der Form seines Autismus schätze.
Mello Springer – Aspie in Aspik
Für alle, die Romantik und Adventskalender lieben.
Die erfolgreiche Fotografin Katrin Rabe hat sich mit ihrer Tochter Marie ein schönes Leben eingerichtet. Katrin liebt ihren abwechslungsreichen Beruf und genießt ihre Unabhängigkeit. Einen Mann braucht sie nicht. Das sieht Marie anders! Um dem Liebesglück ihrer Mutter auf die Sprünge zu helfen, schenkt sie Katrin zu deren Geburtstag einen Adventskalender mit 24 Rendezvous. In einem ausgeklügelten Mischverfahren hat Marie ein buntes Sammelsurium an Männern organisiert. Jeden Tag trifft Katrin einen anderen Kandidaten.
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